19. Oktober 2021

Zerstören Online-Makler den Immobilienmarkt?

Ein Interview mit den Inhabern und Geschäftsführern der IMMO FAMILY AG, Jan Winteler und Sven Gloor, über Online-Makler und die «hitzige» Konkurrenzsituation am Immobilienmarkt. 

Die Nachfrage nach Immobilien wächst ungebremst und somit steigen auch die Verkaufspreise kontinuierlich weiter. Für den Immobilienmarkt bedeutet das eine verschärfte Konkurrenzsituation – auch durch Online-Makler. Diese möchten wir in diesem Artikel ein wenig genauer beleuchten und haben die beiden Geschäftsführer Jan Winteler und Sven Gloor hierzu befragt. 

Sven Gloor, wie kam es zu dieser «verschärften» Situation auf dem Immobilienmarkt und von welcher Konkurrenz sprechen wir hier?

Sven Gloor: 

Viele selbsternannte «Makler» wittern ein gutes Geschäft und möchten von den vermeintlich einfachen Immobilien-Verkäufen und steigenden Provisionen profitieren. So spriessen Immobilienhändler aus dem Boden wie noch nie zuvor. Gepaart mit der voranschreitenden Digitalisierung findet der Immobilienmarkt zunehmend «online» statt. Er wird also noch rasanter, leider aber eben auch um ein Vielfaches unübersichtlicher für den Kunden. Längst nicht alle dieser, vor allem Online-Makler, arbeiten seriös. Es gilt also vor Vertragsabschluss darauf zu achten, dass ein Maklervertrag ohne horrende Kosten auch innert nützlicher Frist wieder kündbar ist. Das muss einfach möglich sein, wenn die Zusammenarbeit nicht den Vorstellungen entspricht oder der Verkauf nicht erfolgreich verläuft. 

«Viele selbsternannte „Makler“ wittern ein gutes Geschäft und möchten von den vermeintlich einfachen Immobilien-Verkäufen und steigenden Provisionen profitieren.»

Transparenz in Bezug auf die geleisteten Aufwendungen und den effektiven Kosten auf Maklerseite sind bei der IMMO FAMILY AG eine Selbstverständlichkeit. Durch regelmässige Feedback-Gespräche mit den Auftraggebern und Berichterstattungen über den gesamten Verkaufsprozess, wird das gewährleistet. 

Jan Winteler, diese Online-Makler werben mit günstigen Fixpreis-Provisionen und Gratis- Bewertungen. Was steckt dahinter?

Jan Winteler:

Zunächst einmal entsteht beim Verkäufer der Eindruck er könne damit bei seinem Hausverkauf viel Geld sparen. Viele dieser Online-Händler werben damit, dass sie, ohne das Haus selbst begutachten zu müssen, einen Verkaufspreis ermitteln können. Leider ist das schon die erste Falle in die oft unbedacht getappt wird. Denn auch im digitalen Business gibt es nichts umsonst. Die Gegenleistung bei solchen online Plattformen besteht oft darin, dass Interessent:innen ihre kostbaren Daten preisgeben. So werden Telefon, Mail und oftmals auch Wohnadresse rausgegeben bevor überhaupt eine Leistung in Anspruch genommen wurde. Diese kostbaren Daten werden dann an Drittfirmen weiterverkauft.

Was man Online tun sollte und was man nicht tun sollte. Auf keinen Fall seine Immobilie mit einem Online-Makler verkaufen.

Jan Winteler, stellt diese Art von Konkurrenz am Immobilienmarkt für Euch eine Gefahr dar? Müsst Ihr um Euer Geschäftsmodell als IMMO FAMILY AG und seriösen Immobilienmakler fürchten?

Jan Winteler:

Nein, auch wenn uns offen gesagt immer wieder etwas sauer aufstösst was online alles versprochen und dann natürlich nicht im Geringsten gehalten wird. Diese Online-Makler verkaufen völlig standardisierte Leistungen und werden so in Zukunft bestenfalls den heutigen Selbstverkäufer als Kunde gewinnen aber sicherlich nicht diejenigen, die auf Qualität beim Hauskauf und -verkauf setzen

Wo liegen die Hauptunterschiede zwischen Euch und den Billig-Plattformen der Online-Makler?

Sven Gloor

Jeder der einen billigen Service in Anspruch nimmt, muss doch mit Abstrichen zu Qualitätsarbeit rechnen. Diese sogenannten Online-Makler haben grösstenteils kein Diplom im Immobilienverkauf. Das könnte, bei einem besonders guten Verkäufer mit Beziehungen und guter Region- und Markt-Kenntnis allenfalls wettzumachen sein, allerdings sucht man natürlich auch das vergebens. Es fällt mir schwer zu glauben, dass es Hausbesitzer gibt, die Ihren oftmals grössten Teil des eignen Vermögens in Form Ihrer Immobilie, fadenscheinigen Online-Organisationen anvertrauen. Das halte ich für grob fahrlässig. Dahinter stecken nämlich keinesfalls Experten, sondern meist völlige Neulinge auf diesem Gebiet, ohne jeglicher Erfahrung und Vertrauenswürdigkeit

«Jeder der einen billigen Service in Anspruch nimmt, muss doch mit Abstrichen zu Qualitätsarbeit rechnen.»

Das kann man in etwa mit einer billigen 2-wöchigen All-Inklusive Pauschalreise für 300 CHF inklusive Flug vergleichen. Da darf man sich zum Schluss auch nicht beschweren, wenn das Hotel schmutzig und das Essen ungeniessbar ist. Damit hätte man rechnen können, auch wenn der günstige Preis vielleicht seinen Reiz hat. Nur kann man eben ein Hausverkauf nicht mit einer 2-wöchigen Reise vergleichen. Ein Haus verkauft man bestenfalls so, dass man die Wege für die nächsten 10-20 Jahre ebnet und allenfalls sogar noch für seine Nachfahren ein Fundament errichtet. Da darf man sich nicht blenden lassen und wegen ein paar Hundert Franken solch ein Risiko in Kauf nehmen. 

Jan Winteler: 

Wichtig ist mir noch zu betonen, dass es diesen Anbietern nur um den Verkauf der Immobilien geht. Wir hingegen bieten einen Rundum-Service. Neben der Immobilienbewertung und dem Verkauf zum bestmöglichen Preis, stehen wir mit unserer Umbauabteilung mit Rat und Tat zur Seite. Auf Wunsch kümmert sich zudem unser Finanzplaner um alle notwendigen Abklärungen mit den Banken und stellt so eine optimale und reibungslose Finanzierung sicher. Dieser ganzheitliche Service wird sehr geschätzt, denn oftmals ist den Käufern oder Verkäufern am Anfang des Prozesses noch gar nicht bewusst, was sie alles für Möglichkeiten haben. 

Was Online-Makler nicht bieten. Einen 360° Rundum-Service

Aufgrund der steigenden Preise verdient Ihr Euch mit der Provision jetzt sicher eine goldene Nase und durch die hohe Nachfrage verkaufen sich die Häuser fast von allein. Stimmt das?

Jan Winteler:

Ja, das höre ich immer wieder, ist aber auf dem heiss umkämpften Immobilienmarkt nicht richtig. Hierbei geht völlig vergessen, dass das Angebot an zum Verkauf stehender Immobilien um ein Vielfaches knapper ist als noch vor einigen Jahren. Der Aufwand an diese Objekte heranzukommen hat sich deutlich vergrössert. Wir reden hier von bis zu 40 Prozent weniger Liegenschaften je nach Region. Das liegt vor allem daran, dass viele Eigenheimbesitzer der Meinung sind, dass sie Ihre Immobilie lieber selbst «schnell» verkaufen. Dass sie hierbei riskieren viel Geld zu verlieren ist den meisten gar nicht bewusst. Aber das Thema haben wir bereits in einem unserer letzten Blogartikel im Detail beleuchtet. Dieser ist nebenbei bemerkt sehr lesenswert.  

Sven Gloor: 

Der Artikel thematisiert auch wunderbar die Problematik, dass eben viele dieser Online-Makler kostenlose Immobilienbewertungen auf Ihren Websites anbieten. Auch mit der Gefahr hin mich zu wiederholen: diese kostenlosen Marktwertermittlungen bieten immer nur eine erste und vor allem eine sehr grobe Ermittlung des Marktpreises des Objektes. Sie darf niemals die seriöse Marktwertermittlung eines Profis ersetzen. Dafür werden viel zu viele Kriterien nicht beachtet und so entstehen teilweise äusserst grosse Diskrepanzen zum tatsächlich realisierbaren Verkaufspreis. Das meist zu Ungunsten des Verkäufers. Eine kostenlose Marktwertermittlung ist also per se nicht unseriös aber eben nur der erste von vielen wichtigen Schritten. Auch bei uns kann man solch eine Bewertung online und unverbindlich durchführen. Allerdings weisen wir klar und deutlich darauf hin, dass es sich hierbei nur um eine Grobermittlung des Marktwertes handelt.  

Alles Weitere sollte man immer dem ausgebildeten und lokalen Fachmann überlassen. Er kennt den Markt und weiss genau welche Kriterien bei der Marktwertermittlung einer Liegenschaft berücksichtigt werden müssen. Das kann ein Laie oder eine unausgebildeter Online-Verkäufer nicht im Entferntesten bieten. Da werden einfach ein paar Werte eingetippt und so ein Preis in wenigen Sekunden ermittelt. 

«Kostenlose Marktwertermittlungen bieten immer nur eine erste und vor allem eine sehr grobe Ermittlung des Marktpreises des Objektes.»

Gut, den Marktwert sollte man vom lokalen Profi ermitteln lassen. Was hat es aber mit den günstigen Fixpreis-Provisionen auf sich? Können hier Hausverkäufer nicht enorme Summen sparen? 

Jan Winteler: 

Eben dieser ermittelte Preis ist häufig schon viel zu niedrig angesetzt und wird zudem noch von den Online-Händlern weiter gesenkt. Ihnen geht es nämlich nicht darum das Haus gewinnbringend zu verkaufen. Aufgrund der Fixprovision geht es ihnen nur darum möglichst viele Immobilien zu verkaufen. Das ist äusserst gefährlich und führt nicht selten zu hohen Verlusten auf Seiten der Verkäufer. 

Ein einfaches Beispiel hierzu:

Ein Haus wird per Online-Portal auf 900.000 CHF geschätzt und durch den Online-Makler für 890.000 CHF innert weniger Tage verkauft. Die Immobilie hätte aber locker durch einen seriösen und ortskundigen Profi-Makler für 1 Millionen Franken verkauft werden können. Darauf wurde aber wegen der, sagen wir mal 3% Makler-Provision verzichtet. Das hätte in diesem Beispiel 30.000 CHF ausgemacht. Klingt zunächst nach viel Geld, aber der Verlust durch den Online-Verkauf war um ein Vielfaches grösser. Auch wenn die Hausverkäufer keine oder nur eine kleine Provision zahlen mussten, sind ihnen letztlich ganze 80.000 CHF durch die Lappen gegangen. Das ist das was wir sehr häufig bei Privatverkäufen und nun eben seit neuesten auch bei den Online-Verkäufen beobachten können. 

Vergleich Online-Makler & Regionaler-Makler

Sven Gloor: 

Neben Lockangeboten mit niedrigen Provisionen und kostenlosen Marktwertermittlungen fallen Online-Immobilien-Händler zudem noch durch unwahre Aussagen über Ihren eigenen Erfolg auf. Da wird beispielsweise der Marktanteil grösser geredet als er wirklich ist. Zudem werden die Firmenausgaben nicht wie bei uns in wertvolle Mitarbeiter:innen und deren Weiterbildungen, guten Arbeitsbedingungen und neue Technik gesteckt. Das grösste Budget fliesst hier offensichtlich hauptsächlich ins Werbebudget. Ich habe noch nie einen seriösen Makler so viel Werbung machen sehen, wie einige Online-Makler es tun. Sie sind in vielen Zeitungen mit Werbeanzeigen vertreten, die so aufgemacht sind als handele sich um seriöse Berichte. Hier wird vertuscht, geprotzt und in einer Aggressivität geworben, wie es mit dem Angebot seriöser Dienstleistungen gar nicht nötig wäre. 

Die IMMO FAMILY AG lebt hauptsächlich von einer unglaublich guten Weiterempfehlungsrate. Das kommt daher, weil wir aller grössten Wert darauf legen unsere Kunden mit voller Leidenschaft, Transparenz und unserem beachtlichen Erfahrungsschatz zu begleiten und zu beraten. Uns geht es nicht um möglichst viele, sondern um möglichst perfekte Abschlüsse. Perfekt für den Verkäufer aber auch für den Käufer. Denn nur glückliche Kunden empfehlen uns auch weiter und das ist doch nach wie vor das beste Qualitätssiegel oder etwa nicht? 

Ihre IMMO FAMILY AG

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Jan Winteler
Inhaber/Geschäftsführer

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Sven Gloor
Inhaber/Geschäftsführer

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