30. April 2019

Stephane Haberthür schreibt über seine Heimat….

Bis zu meinem 16 Lebensjahr war das Elsass mein Lebensmittelpunkt. Ich blicke sehr gerne auf diese Zeit zurück und freue mich immer wieder meine Eltern und meine Grossmutter dort zu besuchen oder einfach etwas sehr feines essen zu gehen.

Mitten im Herzen Europas liegt das Elsass, im Nordosten Frankreichs, direkt an der Grenze zu Deutschland und der Schweiz. Die grössten Städte der Region sind Strasbourg, Colmar und Mulhouse (Mühlhausen). Geprägt von verschiedenen kulturellen Einflüssen, vor allem auch von deutscher Seite, hat das Elsass seinen ganz eigenen Charme entwickelt: Kleine Dörfchen mit Kopfsteinpflaster und bunten Fachwerkhäusern, herrliche Weinberge, eine umfassende Gastronomie und ein riesiges Netz an Rad- und Wanderwegen zeichnen das Elsass besonders aus.

Das Elsass ist wirklich ein Paradies für Feinschmecker und Gourmets! Gott schlemmt bekanntlich am liebsten in Frankreich. Er muss oft im Elsass zu Besuch gewesen sein. Das Elsass kulinarisch zu erleben bedeutet, dass für jeden Gaumen etwas dabei ist. Meine Restaurant Empfehlung ist der «Domaine du Moulin» in Ensisheim. Hier geniesst man typisches Elsässisches Essen und es ist ebenfalls noch ein 4* Hotel mir sehr schönen Zimmern.

In der allseits bekannten Weinstrasse befinden sich die kleinen Städtchen Riquewihr und Ribeauvillé. Die sind einfach zauberhaft und deshalb mein absoluter Lieblingstipp fürs Elsass. Die charmanten Orte liegen nur wenige Kilometer voneinander entfernt zwischen Strasbourg und Mulhouse, nähe Colmar – also ein perfekter Zwischenstopp.

Riquewihr gehört zurecht zu den schönsten Dörfern Frankreichs. Verwinkelte Gassen, bunte Fachwerkhäuser und liebevolle Dekoration vermischt mit dem typischen Flair des Elsass verleihen diesem Ort einen ganz besonderen Zauber. In der einst mittelalterlichen Siedlung fühlt man sich deshalb schnell wie in einer Märchenwelt. An jeder Ecke gibt es leckere Brezeln, elsässischen Gugelhupf, Flammkuchen und Weinkeller, sodass auch das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommt.

Auch Ribeauvillé hat sich dieses historische Flair und seine malerischen Viertel bewahrt. Trotzdem ist dieser Ort etwas größer und moderner als Riquewihr, mit der Grand’Rue und den vielen Brunnen aus der Renaissancezeit jedoch durchaus sehenswert. Einzigartig sind hier auch die drei Schlossruinen, die Ribeauvillé die majestätisch von Weinstöcken umgeben sind.

Riquewihr und Ribeauvillé sind übrigens das ganze Jahr über tolle Reiseziele. Im Sommer farbenfroh und blumengeschmückt, verwandeln sie sich im Winter in völlig neue Orte. Besonders die Adventszeit erzeugt, dank der elsässischen Traditionen, nochmal eine ganz besondere Stimmung, allerdings auch mit sehr viel Tourismus.

Den Elsässischen Dialekt, ist leider am Aussterben! Seit ein paar Jahren gibt es im Elsass zweisprachige Ortsschilder. Darunter steht der schöne Satz: „Mir rede au Elsassisch.“ Mit dem Alltagserleben der Elsässer hat das kaum etwas zu tun – vor allem, was die jüngeren Altersgruppen betrifft. 1946 sprachen noch gut 90 Prozent der Bewohner des Elsass Deutsch und den elsässischen Dialekt. Bei Erhebung einer Umfrage vor einiger Zeit behaupteten das nur noch 43 Prozent der 1,8 Millionen Elsässer von sich. Bei Kindern und Jugendlichen sind es noch drei Prozent. Hier versucht man in der Schule gegenzusteuern mit Elsässischen Lernstunden.

Wer weitere Tipps oder Empfehlungen geniessen möchte, darf mich natürlich zu jeder Zeit anrufen, ich bin stolz meine Heimat weiter zu empfehlen.