16. Mai 2023

Was kann die Innenstädte retten? Unser Ladenbau Experte über Corona, die Nachwirkungen und das vom Aussterben bedrohte Shoppingerlebnis. 

Corona hat uns in vielen Bereichen zum Umdenken gezwungen und ganz besonders unser Einkaufsverhalten stark verändert. Früher sind wir gerne und ausgiebig durch die Stadt flaniert oder haben ganze Tage in Shopping-Centern verbracht. Dann kam die Coronakrise und hat uns dazu erzogen, möglichst schnell alle Besorgungen hinter uns zu bringen und den Einkaufsladen schnell wieder zu verlassen. Einige haben sogar ganz auf Online-Shopping umgestellt und beziehen nicht nur Kleider und Co., sondern mittlerweile ihre Lebensmittel von Online-Händlern. In vielen Städten, vor allem in den Grossstädten von Deutschland, hat das zu einem regelrechten Aussterben von Shops in den Ballungszentren und Innenstädten geführt. Bedeutet das nun auch bei uns ein Aussterben von Geschäften und somit den Untergang von Innenstädten? Und was bedeutet das für den Ladenbau?

«In vielen Städten hat das zu einem regelrechten Aussterben von Shops in den Ballungszentren und Innenstädten geführt.»

Wir haben Stephane Haberthür gefragt. Als Leiter der Abteilung Bauwesen ist er unter anderem zuständig für den Bereich Ladenbau. Schweizweit betreut er als General- und Totalunternehmer namenhafte Kaufhäuser und durfte beispielsweise etliche PKZ Filialen umbauen und in völlig neuem Glanz erscheinen lassen.

Stephane, wie hat Corona den Ladenbau verändert? Habt ihr noch Aufträge in diesem Bereich oder spürt ihr tatsächlich auch das Ladensterben anhand leerer Auftragsbücher?

Also zunächst einmal muss man klar differenzieren: Was für Deutschland gilt, muss auf die  Schweiz nicht zwingend zutreffen. Während Corona gab es in Deutschland viel strengere Auflagen und die Schliessungen der Läden waren gravierender als bei uns. Wir konnten, bis auf wenige Ausnahmen, unseren Gewohnheiten im Bereich Einkauf weiterhin nachgehen, einfach mit ein paar kleineren Einschränkungen. Wir wurden also nicht so stark dazu gezwungen unser gesamtes Einkaufsverhalten in Richtung Online zu verlagern. 

Dazu kommt, dass die Teuerung bei uns nicht ganz so stark zu Buche schlägt wie bei unseren Nachbarn. Unsere Inflationsrate ist mit ca. 2.6 Prozent weit unter der der Deutschen, die Anfang Jahr mit knapp 9 Prozent zu kämpfen hatten. Das führt dort natürlich zu einem stärker reduzierten Einkaufsverhalten, wenn am Ende des Monats nichts mehr für Konsumgüter übrig bleibt. Bei uns ist das im Verhältnis allerdings eher zu vernachlässigen. 

«Wir lassen uns viel weniger einfach spontan durch die Läden treiben und sind geplanter unterwegs.»

Dennoch hat sich unser Einkaufsverhalten verändert. Wir lassen uns viel weniger einfach spontan durch die Läden treiben und sind geplanter unterwegs. Wir haben beim Einkauf tendenziell ein genaues Ziel und verbringen dort vergleichsweise weniger Zeit als noch vor Coronazeiten. Das heisst, der Detailhandel und ganz im Speziellen die so genannten Kaufhäuser, haben nicht mehr so viel zufällige Laufkundschaft. Sie müssen daher mit viel ausgefalleneren Ladenflächen für ein echtes Einkaufserlebnis sorgen. Kund:innen möchten aus ihrem Einkauf einen regelrechten Event machen und sich in dem Geschäft wohl fühlen. Keine engen Gänge, keine kleinen Flächen. Grossflächig und grosszügig sollte die Ladenfläche sein, sodass die Kund:innen gut aneinander vorbeikommen und man sich nicht zu nahe kommen muss. Sie möchten sich wie zuhause fühlen oder gar in Bezug auf Inneneinrichtung inspiriert werden. So sehen heute beispielsweise die PKZ-Filialen viel mehr wie ein grosses gemütliches und stylisches Wohnzimmer aus, in dem man gerne seine Zeit verbringt. 

Grundsätzliche sind die Ladenflächen zu einem sehr geschätzten aber eben nicht mehr selbstverständlichen Begegnungsort geworden. 

Wie schätzt du denn dann die Lage ein? Wird es nun einen Rückgang geben? Wird der Online-Handel langfristig übernehmen?

Nein, ich glaube, dass lediglich die Kaufhäuser und Ketten, die den Trend noch nicht erkannt haben, gefährdet sind. Die, die verstehen, dass sie ihre Konzepte an die neue Normalität anpassen und ihre Attraktivität steigern müssen, werden nach wie vor und wenn nicht sogar noch mehr Kund:innen anziehen. Denn trotz Inflation und verändertem Einkaufsverhalten: sogar in Deutschland gewinnen die Detailhandels-Geschäfte Marktanteile zurück und der  Online-Handel musste bereits letztes Jahr wieder zwei Prozent der Anteile abgeben. Die Zeit der «Geiz ist Geil-Mentalität» und den Billigshops vor allem in Grossstädten wird sich wahrscheinlich weiterhin mehr und mehr auf die Online-Plattformen verlagern. Die hochwertigen Geschäfte werden sich, wenn sie es schaffen ihren Kund:innen ein einmaliges Einkaufserlebnis zu bieten, halten oder gar wachsen. 

Auf der Euroshop in Düsseldorf, einer der grössten Trade Shows überhaupt, wurde genau das vor ein paar Wochen nochmals ganz deutlich. Die aktuelle Stimmung zeigt, das echte Shoppingerlebnisse, Orte der Begegnung, riechen, schmecken und anfassen nach Jahren der Pandemie gefragter sind, denn je. 

Das liegt vor allem am Service, an der smarten und zielführenden Beratung von Mensch zu Mensch. Es geht eben nicht darum, sich zig Teile nach Hause zu bestellen von denen ca. 80% gar nicht passen und diese dann wieder mühsam aussortieren und zurücksenden zu müssen. Es geht darum, dass Menschen nach wie vor gerne individuell bedient und beraten werden – und da kann Online einfach nicht mithalten.

Zudem ist es wichtig, dass die Unternehmen es schaffen, ihre Kund:innen zu begeistern und so setzten Retailer, vom Quartiersladen bis zur Warenhauskette bestenfalls auf Ladenflächen mit Erlebnischarakter. 

«So setzten Retailer, vom Quartiersladen bis zur Warenhauskette auf Ladenflächen mit Erlebnischarakter.»

Und genau hier kommen wir ins Spiel. Wenn es darum geht durch Renovierung, Ausbau, Umbau oder gar Neubau ein Ladenkonzept auf das nächste Level zu bringen, können wir mit unserer jahrelangen Expertise und umfassenden Trend-Wissen überzeugen und echten Mehrwert bieten. 

Wir konnten uns in den mehr als zwei Jahrzehnten, in denen wir im Bereich des Ladenbaus tätig sind, schweizweit einen Namen machen und durften unzählige Retailflächen umbauen. Wir agieren dabei als Total- oder Generalunternehmer und übernehmen die volle Kosten- sowie Terminverantwortung. Das ist auf dem Markt nicht selbstverständlich und sorgt für viel Sicherheit und Gewissheit auf Kund:innenseite. Es ist nicht nur wichtig, dass die Ladenfläche die neuesten Trends erfüllt und im attraktivsten Design überzeugt, sondern vor allem nach Plan pünktlich fertiggestellt ist. So kann die Neueröffnung bereits lange im Voraus medial angekündigt werden und für Aufsehen sorgen. 

Hochwertige Warenhäuser setzen stark auf hohe Schweizer Handwerksqualität, Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und Engagement und genau das ist unser Versprechen an unsere Auftraggeber:innen. Das kommt so gut an, dass wir uns über langjährige Partnerschaften mit Kund:Innen und Lieferant:Innen erfreuen können. Das macht Spass und sorgt auch auf unserer Seite für eine verlässliche Planbarkeit.  

Aber nun genug der Worte über uns. Wenn auch Ihre Ladenfläche ein Upgrade benötigt, vereinbaren Sie doch einfach ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch und lassen Sie sich von unserer hochqualitativen Arbeitsweise überzeugen.

Falls Sie vorab noch mehr Informationen wünschen, besuchen Sie unsere Website.

Wir freuen uns, Sie kennenzulernen.

Ihr Stephane Haberthür
Leiter Bauwesen und seit über 20 Jahren Bauleiter aus Leidenschaft

Stephane Haberthür
Leiter Bauwesen

IMMO FAMILY AG
Hauptstrasse 130
4147 Aesch
Schweiz
T +41 61 753 78 78