1. Februar 2019

Steuerplanung lohnt sich

Nun ist es wieder soweit, die Steuersaison hat begonnen. Mit dem Jahreswechsel erhalten wir alle unsere für die Steuererklärung notwendigen Unterlagen, und in den kommenden Wochen werden uns auch die Steuerformulare zugestellt. Viele sind gespannt, wie hoch die Steuerbelastung letztlich sein wird. Dabei müsste diese Ungewissheit gar nicht sein: Steuern lassen sich in einem gewissen Masse auch steuern, oder aber zumindest beeinflussen.

Progressionsspitzen brechen

Wer in einem Job arbeitet, in dem der Lohn von Jahr zu Jahr unterschiedlich hoch ausfällt, kennt es: Die guten Jahre sind getrübt von einer entsprechend hohen Steuerrechnung. Aufgrund der Steuerprogression macht eine Glättung des steuerbaren Einkommens Sinn. Dies kann häufig mit einfachen Mitteln erreicht werden.

Vorsorge

Basis jeder Steuer-, aber auch der Vorsorgeplanung ist die Einzahlung in die 3. Säule. Hier gilt es, die jährliche Einzahlung in möglichst vollem Umfang vorzunehmen.

Wer weiss, dass er oder sie Einkommensschwankungen unterliegt, plant seine Einkäufe in die Pensionskasse so, dass diese in jenen Jahren stattfinden, in denen der Lohn höher ausfallen wird. In aller Regel ist dies gegen Ende des Jahres abschätzbar. Unternehmerinnen und Unternehmer und/oder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit hohen Einkommen haben im Bereich der 2. Säule oft auch Optimierungspotential, welches auf einfache Weise erschlossen werden kann. Eine Überprüfung dieses Potentials mit einem Pensionskassenexperten lohnt sich meist.

Kapitalanlagen

Wer sein freies Vermögen an den Kapitalmärkten investiert, tut gut daran, nicht nur auf die erwarteten Renditen, sondern nebst den offenen und versteckten Kosten auch auf die steuerlichen Auswirkungen zu achten. Ob die Erträge aus Kursgewinnen oder aber aus Zinsen resp. Dividenden generiert werden, hat auf die steuerliche Situation einen entscheidenden Einfluss. In vielen Fällen gibt es hier einfache Wege zur Optimierung, ohne dass am Risikoprofil des Portfolios Veränderungen vorgenommen werden müssen. Als Vermögensverwalter ist dies ein zentraler Punkt unserer täglichen Arbeit.

Immobilien

Auch Immobilien haben Auswirkungen auf die Steuerbelastung, die sich wesentlich beeinflussen lässt. Während der Steuerwert für die Vermögenssteuer und der Eigenmietwert für die Einkommenssteuer massgeblich sind, kann man die Hypothek sowie deren Zinsen, aber auch diverse Kosten des Unterhalts, in Abzug bringen. Auch wenn dies alles aktuell einmal mehr ein Politikum ist und die Wahrscheinlichkeit, dass es hier Veränderungen geben wird, höher denn je ist, so können Sie nach wie vor mit diesen Instrumenten auf die Höhe der Steuerrechnung Einfluss nehmen. Es kann durchaus Sinn machen, die Hypothek möglichst hoch zu halten. Die sogenannte indirekte Amortisation ist dafür ein sehr gutes Instrument.

Beim Unterhalt muss in erster Linie geprüft werden, welche Arten von Unterhalt als Abzug geltend gemacht werden können. Dies ist vom Bund zu den Kantonen unterschiedlich, und auch die Kantone handhaben dies nicht einheitlich. Eines der typischen Themen ist der Garten, wo genau unterschieden wird, was abzugsfähiger Aufwand ist und was nicht. Ebenfalls wird unterschieden, ob nun ein Aufwand als werterhaltend oder als wertvermehrend eingestuft wird. Auch wenn wertvermehrende Investitionen ihre Steuerrechnung nicht unmittelbar reduzieren, so sind sie doch gut beraten, diese zu erfassen und zu dokumentieren. Wertvermehrende Investitionen werden beim Verkauf des Objektes einen Einfluss auf eine allfällige Grundstücksgewinnsteuer haben. Behalten Sie diese Unterlagen also unbedingt auf.

Mit dem abzugsfähigen Unterhalt haben Sie eine weitere Einflussmöglichkeit auf ihre Steuerbelastung. In aller Regel können Sie jedes Jahr zwischen 10 und 20 Prozent des Eigenmietwertes als pauschalen Abzug geltend machen. Ist der tatsächliche Unterhalt tiefer als die Pauschale, so nutzen Sie diese. Selbstverständlich warten Sie mit einer dringend notwendigen Reparatur nicht einfach wegen der Steueroptimierung zu. Planbare Investitionen können aber oft zeitlich so gelegt und gebündelt werden, dass diese erstens die Pauschale übersteigen und zweitens in ein Jahr fallen, in dem Sie ein hohes steuerbares Einkommen erwarten.

Gesundheitskosten

Zu den meist nicht planbaren, aber häufig auch steuerrelevanten Kosten zählen die Gesundheitskosten. Diese kommen oft unverhofft, und die Auswirkungen auf die Steuern sind in diesem Moment nicht prioritär. Wo diese aber planbar sind, kann der Zeitpunkt – vor oder nach dem Jahreswechsel – entscheidend sein.

Zusammenfassung

Selbstverständlich gibt es noch zahlreiche weitere Möglichkeiten, um Steuern zu sparen. Wer sich die Zeit nimmt und all diese Faktoren seiner eigenen ganz individuelle Situation entsprechend analysiert und optimiert, wird Geld sparen. Geld, mit dem wir alle auch anderes anzufangen wissen. Ein guter Finanzberater berücksichtigt all diese Faktoren – nutzen Sie dieses Know-how. In diesen Tagen liegen alle notwendigen Unterlagen auf Ihrem Tisch. Machen sie die Auslegeordnung, schauen Sie zurück, wie sich die Steuern über die letzten Jahre entwickelt haben, und schauen sie nach vorne, was in den nächsten Jahren auf sie zukommen könnte. Wenn nicht jetzt, wann dann? Als unabhängige Vermögensverwalter unterstützen wir unsere Kundinnen und Kunden bei der Steuerplanung und beziehen alle Faktoren mit ein.

Wer die Pflicht hat, Steuern zu zahlen, hat das Recht Steuern zu optimieren! 

Dominik Caviezel
Geschäftsführer Vectis Vermögensverwaltung AG
www.vectis.ch

Aeschenvorstadt 67
4051 Basel
T +41 273 33 44

Ihr Vermögen ist es wert, in guten Händen zu sein.